Warendorf (pbm/acl). Sie ist ein echter Hingucker, wenn man die Bischöfliche Realschule in Warendorf betritt: Von innen wie von außen zu sehen, ragt die Tannenbaumpyramide mit ihren 1,80 Metern hoch hinaus. Schwer behangen mit Christbaumkugeln, Engeln, Kerzen und Schneeflocken, versteckt sich hinter der Idee ein Gemeinschaftsprojekt der ganzen Schule. Im Mittelpunkt: Die Krippen-Szene mit Maria, Josef und dem Jesuskind – dargestellt mit Playmobil.
„Die Idee einer Tannenbaumpyramide hatten wir schon länger“, sagt Schulseelsorger Jens Hagemann und bezieht in das „wir“ seinen Kollegen Hendrik Kempe und Hausmeister Rainer Bexte mit ein. In den Schülern Luca Enseling und Arian Starp fanden die Ideengeber die notwendige Unterstützung. Mehrere Wochen lang bauten die beiden Zehntklässler in ihrer Freizeit den Weihnachtsbaum, tüftelten, sägten und lackierten in der Garage von Familie Starp die Pyramide. „Sie haben mit ihrem großartigen Einsatz die Grundlage geschaffen“, betont Hagemann.
Sechs Etagen hat der Weihnachtsbaum, der auf einer ebenfalls selbst gebauten 40 Zentimeter hohen Holzkiste steht. Der Clou: Unter dieser Kiste versteckt sich ein Motor, der die Pyramide per Knopfdruck zum Drehen bringt. Für die physikbegeisterten jungen Männer, die gerne praxisnah arbeiten, kein Problem: „Die größte Herausforderung bestand für uns darin, die einzelnen, runden Platten für die Etagen gleichmäßig auszusägen“, erklärt der 15-jährige Arian. Unterstützt von ihrem Physiklehrer Hendrik Kempe entwickelten die beiden Schüler eine Konstruktion zur Stabilität des Holzbaumes – eine Stange in der Mitte, jeweils drei Holzpfeiler am Rande der Platten. „Es ist schön, dass wir das Projekt für die Schule entwickelt haben und alle etwas davon haben“, finden Luca und Arian.
Beim Baumschmuck waren alle Klassen gefragt. Hagemann und Kempe legten Aufgaben für jede Jahrgangsstufe fest und luden die Schülerinnen und Schüler mit gezielten Fragen dazu ein, sich auch inhaltlich mit dem Zugehen auf Weihnachten zu befassen. So bastelten die Sechstklässer Schneeflocken und beschrifteten sie mit ihrer größten Weihnachtsfreude, auf den Sternen der Jahrgangsstufe 7 steht geschrieben, was für die Mädchen und Jungen das Strahlende an Weihnachten ist, und die gebastelten Kerzen der 8. Klassen bringen die Bedeutung des „Lichts von Weihnachten“ zum Ausdruck. Die Botschaft von Weihnachten schrieben die Schüler der 9. Klassen auf Engel und das persönliche Weihnachtsglück der Zehntklässler lässt sich auf den Christbaumkugeln nachlesen.
Für Leni Schröder ist die Zeit mit der Familie das Schönste an Weihnachten, auf den Engeln ihrer Klassenkameraden finden sich außerdem Begriffe wie „Zusammenhalt“, „Hoffnung“ und „Frieden“. „Fast jeder hat etwas zu diesem Krippenprojekt beigetragen“, freut sie sich über die Idee, bei der das Miteinander der Schulgemeinschaft zum Ausdruck kommt. Die Gestaltung der mittleren, zentralen Etage des Tannenbaums lag schließlich in den Händen der Jüngsten. Mit unter anderem von zu Hause mitgebrachten Playmobil-Figuren gestalteten sie die Krippen-Szene, setzten Tiere daneben und ließen die Heiligen Drei Könige aus der Ferne kommen. Louisa hat sich etwas Besonderes ausgedacht und für diese Etage eigens einen großen Engel aus Holz gebastelt: „Der hat jetzt alles im Blick“, sagt die Fünftklässlerin