„Masken sind wie Kondome, sie schützen!“ Matthias Gerschwitz‘ Appell an die Schülerinnen und Schüler der Bischöflichen Realschule war deutlich.
Bereits zum zweiten Mal war er bei den Bio-Kursen der 9. und 10. Klassen zu einer Lesung in der BRS eingeladen – organisiert durch die Aids-Stiftung Ahlen und den Lehrerinnen Heike Konersmann und Alexandra Marschner. Hier erzählt er von seiner eigenen Lebensgeschichte, die seit 1994 von der Infektion mit HIV geprägt ist. Der Buchautor (u. a.„Endlich mal was Positives“) nutzt das aktuelle Thema Corona, um immer wieder Parallelen zur Geschichte des HI-Virus herzustellen. Gerschwitz, Jahrgang 1959, möchte mit seiner eigenen Lebensgeschichte aufklären und führt jährlich zahlreiche Präventionsveranstaltungen unter anderem in Schulen durch.
Gerschwitz möchte aber auch zeigen, dass auch ein Leben als „Positiver“ lebenswert ist – auch dank der Errungenschaften moderner Medizin. „HIV-Patienten können heute so eingestellt werden, dass die Virenlast unter der Nachweisgrenze liegt und man niemanden mehr anstecken kann“, so Gerschwitz. Sein zweites großes Thema ist sein Einsatz für mehr Toleranz und Vielfalt. Als 19-Jähriger hatte er seine ersten sexuellen Kontakte zu Männern, „in dem bedrückenden Wissen, dass er im Gefängnis hätte landen können.“ Heutzutage seien die Gesetze glücklicherweise andere – wenn es nur nicht die Grenzen in den Köpfen wären. Daher lautet sein Appell an die 9. und 10.-Klässler: „Jeder Mensch ist die Summer seiner eigenen Facetten und ist ein Individuum, das es zu respektieren gilt.“
Im Anschluss an die Lesung stellte Sandra Könning von der Aidshilfe Ahlen der Schülerschaft vielfältiges Informationsmaterial zur Verfügung.