„Lebensentscheidungen“. Unter diesem Thema stand der feierliche Gottesdienst zur Schulentlassung der Bischöflichen Realschule in der St.-Josef-Kirche, der von Pfarrer Peter Lenfers zelebriert wurde.
In ihren Wortbeiträgen machten Schüler klar, dass gerade jetzt eine Zäsur sei, was Entscheidungen angehe: Wohin soll der Weg weitergehen? Oft wisse man nicht, was besser sei: das Kopf- oder das Bauchgefühl. Als Fazit gaben die Schüler den Rat: „Hör auf dein Herz!“
Schulseelsorger Jens Hagemann sagte in seiner Ansprache, das Thema „Lebensentscheidungen“ sei schnell klar gewesen in der Vorbereitungsgruppe: „Denn für euch stehen jetzt wichtige Entscheidungen an.“ Er glaube, dass in jeder Entscheidung auch Hoffnung stecke und: „Jede Entscheidung bringt euch ein Stück voran.“
Hagemann ging auf das Evangelium von Jesu Gang auf dem Wasser des See Genezareth ein: „Das Wasser, das Meer stand für etwas Ungewisses, Bedrohliches. Jeder weiß, dass Über-das-Wasser-Gehen keine gute Idee ist.“ Aber Jesus sei über das Wasser gegangen und Petrus habe ihm vertraut. Für uns heute bedeute das: „Geh los! Trau dich! Denn Jesus sagt: Fürchte dich nicht!“ Hagemann wünschte den Abschlussschülern: „Ich hoffe, dass ihr Menschen habt oder findet, die sagen: Fürchte dich nicht, hab Vertrauen!“
Für den musikalischen Rahmen im Gottesdienst sorgte ein Projektchor aus den Klassen 5 bis 7 unter der Leitung von Barbara Niehaus. Die instrumentelle Begleitung übernahm die Band-AG unter der Leitung von Winfried Klein.
Die sich anschließende offizielle Schulentlassfeier fand ebenfalls wegen des Neubaus der Bischöflichen Realschule in der St.-Josef-Kirche statt. Claudia Tennstedt als Schulleiterin begrüßte die Anwesenden und dankte den Eltern, dass sie mit der Schule eine Erziehungspartnerschaft eingegangen seien. Sie ging auf das Abschlussmotto „Durch Druck sind wir zu Diamanten geworden“ ein und sagte: „Ihr wart bereits Diamanten, als ihr zur BRS kamt.“ Aber jeder Edelstein brauche Zeit, sich zu entwickeln. Die Schule habe mit vielen anderen an den Diamanten mitgeschliffen und die Schüler zu dem gemacht, was sie heute sind. „Diese Abschlussfeier steht im Zeichen der Freude und Dankbarkeit“, meinte Tennstedt und gratulierte allen zu den erreichten Leistungen: „Von jetzt an entscheidet ihr, wer weiter an euch schleifen darf.“
Christoph Müller von der Schulabteilung des Bischöflichen Generalvikariats ging auf das Thema Mut ein. Laut eines Lexikons bedeute Mut, sich zu trauen und etwas zu wagen. „Diesen Mut braucht ihr nach dem Behütetsein auf der Johann-Heinrich-Schmülling-Schule, um den neuen Lebensabschnitt bei Ausbildung und Schule zu wagen“, meinte Müller. Die Lehrer entließen die Schüler mit einem guten Rüstzeug, das nicht nur aus Wissen bestehe. Denn katholische Schulen nähmen in besonderer Weise jede einzelne Person in den Blick.
Birgit Sickmann als Elternvertreterin blickte zurück und sagte, dass sich vor sechs Jahren alle nach anfänglicher Unsicherheit sehr schnell eingelebt und wohlgefühlt hätten. Grund sei, dass die Schule den Menschen als Ganzes in den Mittelpunkt stelle. Für die gute Begleitung dankte sie den Lehrern und wandte sich an die Schüler: „Ihr habt euch ganz unterschiedliches Wissen angeeignet und es bis hierher geschafft. Ihr dürft stolz auf euch sein.“
Klassenlehrer Achim Borsdorf ließ zusammen mit den Klassensprechern und Schülersprechern die Zeit an der BRS Revue passieren. Auch in diesen Wortbeiträgen ging es um den Druck, den man aufbauen könne und wie man als Schüler am besten damit umgehe: „Gehen wir überhaupt zu den Klassenarbeiten hin? Ist nicht ein unaufschiebbarer Arzttermin wichtiger?“ Den schlimmsten Druck aber habe man laut Borsdorf erzeugt, wenn man jemand dran genommen habe oder noch schlimmer, nach vorn an die Tafel geholt habe. Am Ende wünschte Borsdorf den Schülern alles Gute. Simon Disselmann als Schülersprecher dankte für die scheidende Stufe allen Lehrern, der Schulleitung und den Personen aus der Verwaltung der Schule.
Zwischen den Redebeiträgen sorgten die Klassen 5c mit „Showtime“ und die Klasse 6b mit „Last farewell“ für eine viel bejubelte optische und akustische Unterbrechung. Die Band-AG präsentierte
Den Song „Stay“ und erntete dafür einen großen Applaus.
Der Vorsitzende des Schulfördervereins Werner Reinermann ehrte die Jahrgangsbesten Kaja Niermann aus der 10a, Till Friehe aus der 10b und Clara Twehues aus der 10c mit einem Geschenkgutschein.
Nach der Zeugnisübergabe konnten Schüler, Eltern und Lehrer bei einem kleinen Umtrunk auf das Erreichte anstoßen und abends traf man sich in Everswinkel, um den Tag bei Musik, Tanz und einem Büfett festlich ausklingen zu lassen.