„Heute ist ein emotionaler Tag in meinem Leben“, machte Claudia Tennstedt keinen Hehl daraus, dass ihre offizielle Einführung als neue Schulleiterin der Bischöflichen Realschule ein besonderer Meilenstein in ihrer Biografie ist. Im Selbstlernzentrum der Schule waren Vertreter des Generalvikariats, der Eltern und Schüler, das Kollegium, Mitarbeiter der Schule und bisherige Wegbegleiter von Tennstedt zu einer Feierstunde geladen.
„Heute geht eine lange Zeit der Verunsicherung zu Ende“, begann Regina Jacobs als Leiterin der Abteilung Katholische Schulen im Bistum Münster ihre Ansprache. Denn die Frage, wer die Schule nach fast zweijähriger Vakanz leiten werde, sei nun geklärt. „Ein Blick in Ihren Lebenslauf lohnt“, sagte Jacobs und nahm die Anwesenden mit auf einen nicht ganz gewöhnlichen beruflichen Werdegang. Tennstedt habe nach dem Abitur am St-Michael-Gymnasium in Ahlen einige Jahre als Krankenschwester und im Apothekenbereich gearbeitet, bevor sie mit 41 Jahren das Lehramtsstudium mit den Fächern Deutsch und Katholische Religionslehre aufgenommen habe. „Nach dem Referendariat waren Ihre beruflichen Stationen die Barbara-Grundschule, die Mariengrundschule und die Overberghauptschule in Ahlen. Dort arbeiteten Sie später auch im Leitungsteam und sind 2017 als pädagogische Konrektorin an die Bischöfliche Realschule in Warendorf Schule gewechselt. Diese Tätigkeiten an katholischen Schulen sowie die langjährige Leitung der Elternarbeitsgemeinschaft des Bistums Münsters zeigt Ihre Verbundenheit mit katholischen Schulen.“
Jacobs stellte heraus, dass die Funktion als Schulleiterin einer katholischen Schule eine besondere Aufgabe sei: „Es gilt, die Leitideen von katholischer Bildung und Erziehung immer im Blick zu haben.“ Das seien vor allem die ganzheitliche Sicht auf die Person des Lernenden, die Erziehung zur Übernahme von Verantwortung und zur Empathie und die kritische Distanz zur Ökonomisierung von Bildung.
Mit Blick auf die Baustelle des neuen Hauptgebäudes der Schule sagte Jacobs: „Eine weitere besondere Aufgabe sehen wir hier vor uns.“
An dieser Stelle dankte Jacobs herzlich Heiner Schimweg, der sich als kommissarischer Schulleiter seit Sommer 2017 nicht nur um den Schulneubau, sondern um die vielfältigen Aufgaben als Schulleiter erfolgreich gekümmert habe. In ihren Dank schloss Jacobs auch das Kollegium und die Mitarbeiter der Schule ein: „Denn ohne Unterstützung ist die Arbeit gar nicht zu leisten.“
Jacobs wünschte der neuen Schulleiterin und dem Kollegium eine von Vertrauen, Transparenz und gelungener Kommunikation geprägte Zusammenarbeit zum Wohle der Schule.
Tennstedt dankte ihren bisherigen Wegbegleitern in der Familie und im Beruf, ohne deren Unterstützung sie jetzt nicht hier stehen würde: „Ich bin gefragt worden, worauf ich mich bei der neuen Aufgabe freue. Aber Freude und Erwartungen stehen häufig in einem Spannungsverhältnis. Ich kann in diesem Kontext nicht versprechen, dass ich alle Erwartungen erfüllen kann, aber ich verspreche, dass ich mein Handeln wertschätzend mit Herz und Verstand ausrichten werde.“ An die Schüler gewandt, sagte Tennstedt: „Ihr seid das Wertvollste, was wir haben.“ Gleichzeitig bedankte sie sich bei den anwesenden Eltern der Schüler: „Sie vertrauen das Wertvollste, was Sie haben, unserer Schule und der damit verbundenen Erziehungspartnerschaft an.“
Tennstedt hoffte auf gute Zusammenarbeit mit allen an Schule Beteiligten und dankte für die vielfältigen Glückwünsche zu ihrer Ernennung. So wünschte auch Schülersprecher Simon Disselmann mit einer guten Flasche Wein alles Gute für die neue Aufgabe. Im Auftrag des Kollegiums überreichte Antje Vortmeyer eine Zimmerpflanze für das Schulleitungsbüro. Schmunzelnd meinte sie, dass Pflanzen mit ihrer Sauerstoffproduktion reinigend wirken und für ein gutes Klima sorgen würden.