Cybermobbing, Gewaltvideos auf dem Handy, die teilweise suchthafte Nutzung der sozialen Netzwerke. Die Mediennutzung von Heranwachsenden auch in ihren problematischen Formen macht vor der Institution Schule nicht Halt. Die Ausbildung von Medienscouts an den Schulen ist eine Antwort auf diese Problematik. Medienscouts sind Schülerinnen und Schüler, die nach einer Ausbildung in ihren Schulen Fachleute für den Umgang mit Medien und vor allem für das Internet sind. Zur Auftaktveranstaltung von insgesamt vier Workshops trafen sich 54 Teilnehmer von acht Schulen aus dem Kreisgebiet an der Bischöflichen Realschule in Warendorf. Vertreten waren neben der Warendorfer Realschule die Gesamtschule Ennigerloh-Neubeckum, das Albertus-Magnus-Gymnasium in Beckum, aus Ahlen die Fritz-Winter-Gesamtschule, die Overbergschule und das städtische Gymnasium, die Verbundschule Everswinkel und die Realschule St. Martin aus Sendenhorst.
Annika Neumann und Rita Niemerg vom Kreisjugendamt leiteten das Projekt als Referenten und bekamen Unterstützung von den Lehrern Hendrik Kempe, Stefan Mendel und Jan Schürmeyer von der Bischöflichen Realschule. „Sinn der Medienscouts ist, dass gleichaltrige Schüler viel näher dran sind an der Thematik und Gefahren der sozialen Netzwerke, Probleme mit Datenschutz und Werbung viel authentischer vermitteln können als wir Lehrer“, erklärt Stefan Mendel, der schon mehrfach an der Bischöflichen Realschule in Warendorf Medienscouts betreut hat. Und genau um diese Probleme ging es am ersten Tag für die Teilnehmer. Zum Einstieg ins Projekt artikulierten die Teilnehmer ihre Erwartungen und Befürchtungen, bevor es dann an die Analyse des eigenen Medienverhaltens ging. Ein Ergebnis für alle war die Erkenntnis, dass das Internet nie vergisst und alle Aktivitäten Spuren hinterlassen. Besonders im Fokus standen am ersten Tag der Ausbildung die sozialen Netzwerke und der damit für manche verbundene Stress, ebenso wie der mögliche Missbrauch. „Im Laufe der weiteren Workshops werden auch die wichtigen Bereiche Beratungskompetenz, Soziales Lernen und Kommunikationstraining einen großen Stellenwert einnehmen“, erläutert Hendrik Kempe, einer der an der Bischöflichen Realschule für die Medienscouts zuständigen Lehrer.
„Mir hat gut gefallen, dass wir mit so vielen Schülern Probleme des Internets besprechen konnten“, resümiert die Achtklässlerin Franziska Holtrup und ihre Mitschülerin Michelle Weppel ist sich sicher: „Wir haben viel gelernt!“ Beide freuen sich schon auf die nächste Veranstaltung. Dann wird es um den Themenblock Cybermobbing gehen.