Pilgern – Für Jugendliche wirkt dieses Wandern mit religiösem Hintergrund oft antiquiert. Nicht so für die Klasse 10c der Bischöflichen Realschule, die sich mit den Lehrern Thomas Kisker und Antje Vortmeyer und Schulseelsorger Jens Hagemann für drei Tage auf den Pilgerweg begab. „Bis Bünde sind wir mit dem Zug gefahren und von dort über Felder und Bäche hoch zum Wiehengebirge“, erzählt Hagemann, der das gemeinsame Wandern immer wieder durch Impulse zum Nachdenken über den eigenen Lebensweg unterbrach. Auf dem so genannten Wittekindsweg erreichte die Klasse dann am Ende des ersten Tages Rödinghausen.
Am zweiten Tag pilgerte die Gruppe 16 km bis Preußisch Oldendorf und konnte unterwegs in Barkhausen Dinosaurierspuren begutachten. „Das Pilgern mit einigen Höhenmetern über insgesamt 40 km war durchaus anstrengend“, gestehen die Zehntklässler ein. „Manche hatten auch nach der Hälfte des Weges eigentlich keine Lust mehr“, erzählt Klassenlehrer Thomas Kisker, „aber der Zusammenhalt und das gemeinsame Unterwegssein hat dann doch alle motiviert.“ So kamen alle am dritten Tag wohlbehalten in Bad Holzhausen an, von wo es mit dem Zug wieder zurück nach Warendorf ging. Hagemann ist überzeugt, dass Pilgern eine gute Erfahrung ist und der persönlichen und religiösen Orientierung dient: „Der Pilgerweg gleicht dem Lebensweg, mit seinen Höhen und Tiefen, Anstrengungen und guten Momenten.“